War die Kunst einst nur wenigen Menschen vorbehalten wie Kunstsammlern, Galeristen, den Künstlern selbst in ihren Ateliers und geladenen Gästen auf Vernissagen, ist diese heute zu einem Produkt für die breite Masse geworden.
Die Kunst im Wandel
Es gibt Museumsnächte, Kunstfestivals und den Kunstverkauf im Internet und am Flohmarktstand. Eine Vielzahl an Kunstinteressierten findet sich ein, um mehr über Bilder, Skulpturen, Installationen und deren Künstler zu erfahren.
Besucht der Kunstkenner eines dieser Festivals, so stellt er teils amüsiert und teils mit gewissem Argwohn fest, welche Erkenntnisse der unbedarfte Kunstdebütant über so manches Kunstwerk mit sich bringt. Und genau das spaltet die Gesellschaft.
Wandel und Spaltung in der Kunstszene
Einige Galeristen, keinesfalls alle, finden, dass Kunst in bestimmte Hände und vor bestimmte Augen gehört. Der gleichen Meinung sind auch einige Kunst-Auktionäre und Kuratoren, die aufgrund von künstlerischer Einzigartigkeit ihre weit verbreitete und vergangenheitsberechtigte Meinung vertreten, dass Kunstdrucke, Hausfrauenkunst im Internet, oft von guter Qualität, den Markt kaputt machen. Aber ist es nicht auch schön, dass immer mehr Menschen das künstlerische Schaffen für sich entdecken? Die Kunst brauchte diesen Wandel.
Wovor hat die Kunstszene Angst?
Worin liegt das Problem? Gibt es überhaupt eines? Wenn Menschen aus der Oberschicht mit gehobenem Gespür für wertvolle Kunst einen Austausch pflegen, läuft dieser doch auf anderer Ebene ab als bei Menschen, die einfach nur mal Interesse zeigen. Der Kleingärtner, die Pflegekraft oder der Handwerker beurteilen Kunst eben ganz pragmatisch. Wenn dann Sätze fallen wie “das Bild hat aber tolle Farben, was ist das überhaupt” oder “warum nennen die das Metallgestell Kunst” (gemeint ist dann eine Installation), dann ist das doch sehr rührend. Pragmatische Sichtweisen sollten durchaus in der Kunstszene als Augenöffner ihre Berechtigung haben.
Zurück zur Basis. Ein Bild darf einfach nur schön sein, egal was sich ein Künstler dabei gedacht hat oder was auf den dritten Blick erst zum Vorschein kommt. Eine Frage, die erlaubt sein muss:
Ist es für den Erfolgskünstler nicht eine große Errungenschaft, wenn er mit seinen Kunstwerken beide Seiten bedienen darf, teure Werke zur gehobenen Szene, die es sich leisten kann und Alltagskunst, an der eine große Bandbreite an Menschen ihre Freude findet?
Die Kunst ohne Wettbewerbsdenken
Niemand nimmt dem erfolgreichen Kunstsammler etwas weg. Der eine kauft eben Kunstdrucke, weil er sie schön findet, der andere investiert 30.000 EUR in ein Bild, damit seine Sammlung komplett wird.
Kunstbildung für alle – Der richtige Weg
Hervorzuheben ist auch, wie Kinder in Schulen an Kunst herangeführt werden. Es ist doch nur von Vorteil, wenn diese mit ihren Lehrern Kunstausstellungen besuchen und mit der richtigen Motivation das Interesse der kleinsten Kunstfreunde geweckt wird. Einige Städte vergeben sogar ganzjährige Eintrittskarten kostenlos an Schüler. Dies ist ein großer Schritt in die richtige Bildungsrichtung.