Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, dass man mit Fleiß und Leistung Karriere machen kann. Wer Schüchternheit und Bescheidenheit als Tugenden nach außen trägt, der hat in der Kultur-Branche von vorneherein verspielt. Es gehört weit mehr zum Erfolg, als Regeln zu befolgen
Alle Gutmenschen sollten sich einen geregelten Job suchen. Wer gedanklich gerne mit der Masse schwimmt, der sollte sich nicht beklagen, wenn er nicht ernst genommen wird. Als Kreativer sollte man sich hervortun und seine eigenen Meinung vertreten.
Wer höflich Spam-Mails abbestellt, nie einer Autorität wiederspricht und ständig auf den Rat anderer hört, der darf sich nicht wundern, wenn er unzufrieden ist. Folge dieses Verhaltens ist der Rückzug in die Unsicherheit.
Für einen Kreativen ist das karrieretechnisch das Todesurteil. Ein Kreativer sollte sich der Welt stellen mit seiner Meinung. Es wird eine große öffentliche Protestaktion anrollen, bis sich die Gesellschaft an die Eigenheiten eines extrovertierten Kreativen gewöhnt hat. Ein paar Jahre kann das schon dauern. Hält der Protest an, so ist man tatsächlich auf dem Holzweg. Wird man mit seinem Gedankengut in die Gesellschaft integriert, dann trägt man mit seiner Arbeit zur gesunden Entwicklung einer Gemeinschaft bei.
Man muss keine Großmaul oder Schaumschläger sein, dennoch geht es ohne strategisches und politisches Denken, sowie der ausgeklügelten Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit nicht.
Egal wer oder wie man privat drauf ist. Wer als Kreativer (Künstler, Schriftsteller, Musiker, Schauspieler) erfolgreich sein will, der sollte eine Rolle spielen können. Das Privatleben ist oft langweilig und eintönig. Es geht nicht darum andere zu täuschen, sondern die Erwartungen seines Publikums zu erfüllen.
Es gibt keine festgelegten Regeln für das richtige Verhalten in der Öffentlichkeit. Es sollte aber hinter allem etwas Kalkül verborgen sein. Emotionen sind meist fehl am Platz und schaden langfristig.
Wer Situationen schnell einschätzen kann und spontan in seiner Rolle brilliert, der hat Vorteile bei der Selbstvermarktung. Wer gerne introvertiert das Leben eines Eigenbrötlers bevorzugt, der hat es schwer. Da muss man schon brillant sein und einen guten Manager oder Förderer haben, um als Kreativer erfolgreich zu sein.
Eines sollte man auf jeden Fall bedenken. Ein selbstsicheres Großmaul wird eher respektiert, als der unsichere und schüchterne Zeitgenosse.