Bertelsmann: Geschäft mit Wissen lohnt nicht mehr …
Der weltweit erfolgreich agierende Medienriese Bertelsmann beugt sich dem Markt und sortiert nach Medienberichten seinen Wissensbereich aus. Das Geschäft lohne nicht mehr. Neben vielen attraktiven Nachschlagewerken und Lernbüchern steht auch ein Gigant vor dem Aus: die Brockhaus-Enzyklopädie.
Die aktuelle 21. sowie zugleich die letzte gedruckte und Jubiläumsausgabe der Brockhaus-Enzyklopädie dem Jahre 2005 umfasst beeindruckende 300.000 Artikel auf hohem Niveau und kostet knapp 3.000 Euro. Das mag ein fairer und angemessener Preis sein – zugleich ist er in Zeiten von Wikipedia & Co. ohne Chance auf dem Markt.
Das gilt nicht nur für den legendären Brockhaus, sondern weltweit für Spitzenwerke der Wissensvermittlung. Auch die Encyclopaedia Britannica gibt es nicht mehr als gedruckte Ausgabe. Die Welt ist längst einen Schritt weiter. Es geht nicht mal mehr nur um Print- oder Onlineprodukte. Ganz grundsätzlich sind Bezahlinhalte, ob nun hochkarätig oder weniger gehoben im Niveau, in der Defensive.
Ein Beleg dafür mag das sukzessive Sterben bislang vorherrschender Medien sein. Auch die jüngsten Meldungen, dass die traditionsreiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung” im Anzeigengeschäft einen Einbruch von knapp 20 Prozent zu beklagen hat, untermauern diesen Trend und Eindruck.
Ob das letztlich schlimm ist für die Menschheit? Durch Wikipedia & Co. steht nach fundierten Analysen uns heute Lebenden vom Umfang und auch von der Qualität her ein Wissenszugang zur Verfügung, wie es ihn noch nie größer gab … Und es gibt nach wie vor auch weiterhin erfolgreiche Verlagsprodukte in den Bereichen Wissen und Information, die ihren Markt finden und bedienen.